Professionelle Grundhaltung
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Das folgende Beispiel zeigt die Bedeutung der professionellen Grundhaltung. Gewaltprävention beginnt schon bei der Wahrnehmung und der Interpretation des Verhaltens von Patienten, Bewohnern und Angehörigen.

Fallbeispiel:

Schwester Christa sitzt im Stationszimmer und arbeitet Patientenakten durch. Herr Berthold, 74, ein groß gewachsener dementer Bewohner, hat soeben die Nachricht erhalten, dass seine Tochter Maria, 43, sich bei einem Fahrradunfall den Arm gebrochen hat. Herr Berthold ist sehr aufgeregt und hat in der Folge Wortfindungsstörungen. Er sucht Schwester Christa. Als er sie findet, stürzt er zu ihr und zerrt bittend an ihrem Arm. Er möchte mit ihr besprechen, ob er nach Hause fahren kann, um seiner Tochter zu helfen. Aufgrund der Wortfindungsstörung versteht Schwester Christa ihn nicht. Sie befreit sich sanft aus seinem Klammergriff und beginnt sofort das Gespräch mit Herrn Berthold. Mit Hilfe mutmaßender Fragen und einer genauen Beobachtung seiner Reaktion weiß sie nach kurzer Zeit , warum er aufgeregt ist.

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